In unserem Betrieb im Burghof in Hungen/Bellersheim befindet sich unsere Selbstvermarktung. Zweimal wöchentlich werden in der eigenen Schlachterei Puten geschlachtet und verarbeitet, kurze Wege und schonender Umgang mit den Tieren garantieren Ihnen hierbei Top Qualitäten und absolute Frische unserer Produkte.
Haltung und Aufzucht
Unsere Zuchtputen legen die Eier aus denen die Mastküken schlüpfen. Da die Elterntiere besonders wertvoll und sensibel sind, bieten wir unseren Putenelterntieren ein besonders großes Platzangebot, viel frische Luft in den Ställen und immer eine frische Stroheinstreu. Das Futter für unsere Puteneltertiere besteht zu zwei Dritteln aus reinem Getreide, wie beispielsweise Weizen und Mais. Als Eiweißlieferant dienen Soja, Erbsen und Raps. Angereichert ist dieses Futter mit lebenswichtigen Vitaminen, Spurenelementen und Mineralstoffen. Die jeweiligen Zutaten des Futters werden dem Alter der Puten genau angepasst. Dadurch sind die Tiere immer mit den richtigen Nährstoffen versorgt. Dies ist nicht nur für das Wohlbefinden der Tiere wichtig, sondern nützt auch der Umwelt da weniger Nährstoffe ausgeschieden werden.
Die Haltung lässt sich in zwei Abschnitte einteilen: die Aufzucht dauert 29 Wochen, besonders in den ersten Tagen muss dafür Sorge getragen werden, dass die Putenküken genug Wärme, Futter und Wasser bekommen. Im Alter von 30 Wochen werden die Tiere in die Legeställe umgestallt, nun beginnt der zweite Haltungsabschnitt. Die Legeställe sind mit Nester ausgestattet und ca. 2-3 Wochen nach der Umstallung beginnen die Hennen mit dem Eier legen. Innerhalb von 26 Wochen legt jede Henne ca. 100 Bruteier aus denen ca. 70 Küken schlüpfen .
Die Aufzucht unserer Puten erfolgt in Form der Bodenhaltung in sogenannten Offenställen mit natürlicher Be- und Entlüftung. Die Lichtdauer und Intensität unterliegt, durch das einfallende Tageslicht in diesen Ställen den klimatischen und jahreszeitlichen Gegebenheiten. Die Tiere werden auf Stroh gehalten. Auf saubere und trockene Einstreu legen wir großen Wert, weil bei feuchter Einstreu unter Umständen die Entwicklung des Tieres und die spätere Fleischqualität negativ beeinflusst werden kann. Zudem dient die Einstreu zur Beschäftigung der Puten. Im Stall sind Futter- und Wasserstellen in ausreichender Anzahl und für die Tiere leicht erreichbar vorhanden. Futter und Wasser steht damit jederzeit zur Verfügung. Die Anzahl der Tiere im Stall richtet sich nach den bundeseinheitlichen Eckwerten, die von den deutschen Putenerzeugern gemeinsam mit den Länderbehörden und Tierschutzorganisationen erarbeitet wurden und einmalig in Europa sind.
Ackerbau
Im Unternehmen werden ca. 500 ha landwirtschaftliche Nutzfläche nach den Prinzipien des integrierten Pflanzenbaus ackerbaulich genutzt.
Hierdurch können Nährstoffkreisläufe, wie sie in der traditionellen Landwirtschaft seit je her gang und gebe sind, umgesetzt werden.
Der Anbau basiert auf einer vielfältigen Fruchtfolge aus verschiedenen Getreidesorten (Weizen, Gerste, Triticale), Zuckerrüben, Körnerraps und Mais.
Der Getreideanbau sichert hierbei die Grundlage zur Futtermittelerzeugung. Das anfallende Stroh wird in den Ställen zur Einstreu genutzt.
Aus den Rüben, des für die Wetterau typischen Zuckerrübenanbaus, können jährlich ca. 800 Tonnen Zucker im Südzucker Werk in Groß Gerau erzeugt werden.
NawaRo's (Nachwachsende Rohstoffe)
Die Rapsflächen werden als sogenannte NawaRo's (Nachwachsende Rohstoffe) genutzt. Die hier geernteten Körner werden zur Herstellung von CO2 neutralem* Kraftstoff verwendet. Es "wachsen" somit ca. 80.000 Liter Biodiesel auf unseren Feldern.
Von dem angebauten Mais werden die Körner bislang ebenfalls als Grundstoff zur Futtermittelerzeugung genutzt, in Zukunft soll die Ganzpflanze in einer eigenen Biogasanlage zusammen mit dem aus der Tierhaltung anfallenden Mist zur Erzeugung von Strom und Wärme genutzt werden. Die Produktionstechnik orientiert sich hierbei am modernen Stand der Technik. Pflanzenschutz- und Düngemittel werden mit hochgenauer Ausbringtechnik nach Schadschwellen dann ausgebracht, wenn es ökologisch und ökonomisch sinnvoll erscheint (Prinzip des integrierten Pflanzenschutzes). Nachhaltiger und schonender Umgang mit den Ressourcen Boden und Umwelt stehen hier im Mittelpunkt. Um die Nachvollziehbarkeit der Produktion zu gewährleisten werden sämtliche Arbeitsgänge elektronisch dokumentiert. GPS gestützte Technik erlaubt uns hierbei punktgenaue Aufzeichnungen über alle Vorgänge auf unseren Feldern.
*= Es entsteht bei der Verbrennung nur soviel CO2; wie die Pflanze beim Wachstum verbraucht hat